Policy Paper 6
Niedrige Inlandspreise für fossile Energie sind Teil des Gesellschaftsvertrags im Iran. Alle Schichten der Gesellschaft und der Wirtschaft sind daran gewöhnt, die Vorteile von reichlich vorhandener und billiger Energie zu genießen, was zu verschwenderischem Verbrauch und immer höherer Energieintensität führt. Die Regierung hält das niedrige Niveau der Energiepreise künstlich aufrecht und ignoriert die Opportunitätskosten der Energie. Nichtsdestotrotz ist eine Erhöhung der Energiepreise im Iran unumgänglich, um die Energieintensität zu reduzieren und die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Ziele des Irans zu erreichen.
Die politischen Entscheidungsträger stehen vor der Herausforderung, die Energiepreise zu erhöhen und gleichzeitig den Unternehmen und Haushalten die Informationen und die Zeit zu geben, sich an die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen. Policy Paper 7 geht auf diese Herausforderung ein, indem es ein Instrument vorschlägt, das der Geldpolitik entlehnt ist: „Forward Guidance“.
Forward Guidance ist ein Kommunikationsinstrument, das von Zentralbanken eingesetzt wird, um Informationen über den zukünftigen Pfad der Geldpolitik zu geben. Überträgt man ihre Logik auf Energiepreisreformen, so dient Forward Guidance als goldener Mittelweg: Die Kommunikation zukünftiger Preisänderungen bereitet Unternehmen und Haushalte auf Preiserhöhungen vor und ermöglicht es ihnen, die negativen Auswirkungen abzumildern, da sie Zeit haben, ihre Geschäftspläne und das Konsumniveau der Haushalte anzupassen.
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